Wohnen im Alter
8.
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Um Barrieren wie Treppen und Absätze weiterhin
selbständig zu überwinden, können Treppenlifte eine
Hilfe sein. Da die Auswahl an Liften groß ist, empfiehlt
sich eine ausführliche Beratung. Ein seriöser Anbieter
sollte in erster Linie auf die individuelle Behinderung
und die örtlichen Gegebenheiten eingehen sowie
mehrere Varianten und Möglichkeiten vorstellen
können. Über eventuelle Fördermöglichkeiten können
Sie sich vorab bei Ihrer Krankenkasse/Pflegekasse
informieren.
8.3 Baukostenzuschüsse
Pflegebedürftige können für eine bauliche Anpassung
der Wohnung und für Pflegehilfsmittel Leistungen
der Pflegekasse beantragen. Gefördert werden
Maßnahmen, die dazu beitragen, die häusliche Pflege
zu erleichtern oder überhaupt erst zu ermöglichen
und/oder die selbständige Lebensführung des pflegebedürftigen
Menschen (zumindest teilweise) wiederherstellen
zu können.
Während bauliche Veränderungen durch eine Geldleistung
unterstützt werden können, werden Pflegehilfsmittel
(Pflegebett, Patientenlifter etc.) als Sachleistung
teilweise zur Verfügung gestellt. Viele andere
Hilfsmittel, die vorrangig dem Ausgleich einer Behinderung
dienen, können auch gegen ärztliche Verordnung
durch die Krankenversicherung zur Verfügung
gestellt werden; das heißt auch dann, wenn noch keine
Pflegestufe vorliegt.
Bei baulichen Veränderungen ist ein Leistungsanspruch
gegenüber der Krankenversicherung jedoch
ausgeschlossen. Allerdings kommen – neben den
Leistungen aus der gesetzlichen Pflegeversicherung
– unter Umständen andere Kostenträger für bauliche
Veränderung in Betracht (Renten-, Unfallversicherung,
Kriegsopferfürsorge, Sozialhilfe, kommunale
Förderprogramme). Für Eigentümer gibt es verschiedene
Optionen, zinsgünstige zweckgebundene Darlehen
in Anspruch zu nehmen.
8.4 Die passende Wohnform finden
Die überwiegende Mehrheit älterer Menschen lebt
zu Hause, in ganz „normalen“ Wohnungen. Es können
jedoch Gründe eintreten, die einen Umzug notwendig
werden lassen, wie z. B.:
»» die Wohnung ist nicht altersgerecht und kann
nicht angepasst werden
»» schlechte Infrastruktur des Wohnortes
»» Krankheit und damit ein höheres Bedürfnis nach
Sicherheit
»» Betreuung zu Hause ist nicht mehr ausreichend
»» die Wohnung ist zu klein oder zu groß
»» mangelnde Sozialkontakte
»» Tod des Partners
»» aktive Lebensplanung mit Anderen
Wenn die eigene Wohnung nicht mehr das „traute
Heim“, sondern immer öfter eine Belastung darstellt
und nicht mehr zu sich verändernden Lebensumständen
passt, dann stellt sich die Frage nach anderen
Wohnmöglichkeiten. „Wohnen im Alter“ ist in sehr
unterschiedlichen Formen möglich.
Es gibt u. a.:
»» Seniorengerechte Wohnungen
»» Betreutes Wohnen/Service-Wohnen
»» Ambulant betreute Wohngemeinschaften
»» Gemeinschaftliches Wohnen
»» Stationäre Pflegeeinrichtungen (Altenpflegeheime)
Im Folgenden finden Sie jeweils kurze Beschreibungen
der genannten Wohnformen.